Wie finde ich die für mich passende Beauty-Routine? (2025)

Waschen oder peelen, cremen oder ölen, teuer oder preiswert? Hautpflege ist ein Labyrinth aus Fragen. Dermatologin Dr. Lela Ahlemann liefert im Interview die Antworten – und die besten Beauty-Tipps für den ganzen Tag.

Die wenigsten haben Zeit und Lust auf 10 Skincare Steps – was sind die absoluten Basics in der Routine für morgens und abends?

Für die Reinigung am Morgen reicht Wasser für die meisten Hauttypen, es sei denn, man hat wirklich sehr ölige Haut – dann sollte man zum Beispiel ein Waschgel verwenden. Wenn man wirklich "faul" ist, kommt nur noch ein Sonnenschutz auf die Haut. Egal, ob es draußen bewölkt oder sonnig ist: UV-Strahlung ist und bleibt der größte Faktor für die Hautalterung. Wasser und Sonnenschutz sind also das absolute Minimum. Aber ich finde, zu einer guten Beauty-Routine gehört auch ein gutes Mindset, also: Wie möchte ich in den Tag starten, wie viel Zeit nehme ich mir für mich? Sich morgens 5 Minuten für Skincare zu gönnen, macht einen großen Unterschied für den ganzen Tag.

Welche Produkte ergeben morgens noch Sinn?

Das kommt auf den Hauttyp an: Unreine Haut kann von einem Serum mit BHA oder Niacinamid profitieren, für Pigmentflecken und Glow eignen sich Vitamin C oder Hyaluronsäure. Wer sehr trockene Haut hat, kann einen feuchtigkeitsspendenden Toner verwenden, der noch mal ein schönes Hautgefühl verleiht.

Wie sieht es abends aus?

Abends ist eine gründliche Reinigung wichtig. Für ölige Haut eignen sich Cleanser, die AHA- und BHA-Säuren enthalten. Den kann man auch kurz auf der Haut lassen, während man die Zähne putzt. Trockene Haut dagegen fühlt sich mit einer Reinigungsmilch meist wohler. Wer viel Make-up trägt, kann auf Double Cleansing setzen, also erst das Make-up mit einem ölbasierten Cleanser abnehmen und dann noch einmal mit einem Gel reinigen. Nach der Reinigung wäre eine Feuchtigkeitscreme das Minimum für den Abend. Ich würde für ölige Haut aber davor noch einen Toner mit BHA-Säure empfehlen und je nach Hauttyp noch ein Wirkstoff-Serum. Retinol ist ein echter Alleskönner und der mit Abstand besterforschte Wirkstoff, der sichtbare Ergebnisse erzielt in puncto Hautbild, Fältchen und Unreinheiten. Einsteigerinnen verwenden Retinol einmal die Woche und erhöhen dann sukzessive auf bis zu 3 Anwendungen oder mehr.

Ein häufiges Problem ist auch Rosazea …

Ja, das ist ein besonders empfindlicher Hauttyp und hier sollte man sich vorsichtig herantasten, vor allem an einen Wirkstoff wie Retinol. Man kann zum Beispiel auf eine Sandwich-Technik ausweichen und unter das Retinolserum noch ein beruhigendes Feuchtigkeitsserum als Puffer geben. Eine Alternative zu Retinol wäre Bakuchiol. Wer auch das nicht verträgt, kann mit Peptiden arbeiten.

Gehören Peelings in eine Skincare-Routine?

Auf jeden Fall, denn sie können das Hautbild verfeinern, Glow bringen und die Hautbarriere stärken. Aber bitte auf mechanische Peelings mit Kügelchen oder Ähnlichem verzichten. Chemische Peelings können einfach mehr und verletzen die Haut nicht. Wer trockene Haut hat, setzt am besten auf AHA-Säure, wie zum Beispiel Glykolsäure. Ölige Haut braucht BHA-, also Salicylsäure, denn sie wirkt talgregulierend. Sehr empfindliche Hauttypen können auf milde Peelings mit PHA- oder Milchsäure setzen.

Welche Pflegefehler sehen Sie am häufigsten?

Es wird entweder zu viel oder zu wenig gepflegt. Es gibt den Typ "Skincare ist überflüssig, meine Haut schafft das allein" oder das Gegenteil. Mal wird zu viel und oft gepeelt, mal zu oft Retinol verwendet, zu viele Wirkstoffe werden kombiniert und so weiter. Das Ergebnis ist dann eine völlig irritierte Haut mit einer kaputten Barriere. Noch ein häufiger Fehler: zu wenig Geduld bei Skincare sowie unrealistische Erwartungen an Hautpflege. Von außen gibt es eben Grenzen, was möglich ist.

Wenn man Beauty ganzheitlich betrachtet: Was gehört außer der richtigen Hautpflege noch alles zu einer guten Beauty-Routine?

So banal es auch klingen mag: guter Schlaf, wenig Stress und eine gesunde Ernährung sind die wichtigsten Säulen für eine schöne Haut von innen. Ausreichend Schlaf ist essenziell für das Immunsystem, für die Hormone und alle anderen Prozesse im Körper. Gleiches gilt für Stress: zu viel davon kann den Körper regelrecht übersäuern, das schlägt sich dann auch im Hautbild nieder. Im Hinblick auf Ernährung führt kein Weg an ausreichend Proteinen und Ballaststoffen vorbei. Pro Mahlzeit empfehle ich 25 bis 30 Gramm Protein und dazu 30 Gramm Ballaststoffe am Tag. Gerade am Anfang kann es helfen, diese Werte zu tracken. Das ist vielleicht erst einmal nervig, aber nach einer Weile hat man es verinnerlicht.

Fazit: Es gibt die perfekte Beauty-Routine für dich, aber du musst sie selbst gestalten

Auch bei der Hautpflege gilt: Die Dosis ist entscheidend, individuelle Bedürfnisse gehen vor Trends und was dir guttut, musst du herausfinden. Mit den Tipps von Dr. Ahlemann gelingt dir das noch schneller.

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Author: Mrs. Angelic Larkin

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